Donnerstag, 28. April 2016

Die Liste

Ich habe eine Liste. Eine richtige Liste, was ich noch in Finnland machen will. Das ist nicht so eine Liste wie meine "To-Do-Liste" auf diesem Blog, die aus Wunschvorstellungen besteht und wahrscheinlich sowieso nicht abgehakt wird, sondern eine Liste mit Dingen, die ich auf jeden Fall noch machen werde. Wir könnten es auch einen Plan nennen.

Diese Idee kam natürlich nicht von mir, da ich eigentlich nicht die Art von Mensch bin, die nach Plänen vorgeht, also zumindest noch nicht. (Ich bin noch für alles offen.) Dieser Denkansatz ist in einer Email bei mir eingetroffen und zwar mit der Einladung zur Midyearorientation. Dort stand, dass wir ein Plakat mit den Dingen anfertigen sollten, die wir in Finnland machen möchten, bevor wir nach Hause fahren, außerdem sollten wir darüber eine kleine Präsentation vorbereiten. Als pflichtbewusste Deutsche habe ich dieses Plakat mit viel Fleiß angefertig, was bei Weitem nicht alle von sich behaupten können. Mehr als die Hälfte hatten überhaupt nichts mitgebracht. Ich fand diese Idee aber sehr interessant und habe mir viele Mühe gegeben, da ich das Plakat später als eine Art Motivation in meinem Zimmer aufhängen wollte. Das habe ich dann auch mehr oder weniger gemacht, nur dass es auf einem Regal steht und mindesten 2 mal am Tag dort herunterfällt, aber der Gedanke zählt.

Ich bin auch ein Mensch, der Sachen gerne vor sich herschiebt, also habe ich bis eine Woche vor dem Treffen gewartet, damit anzufangen. Das war nicht so klug. Es war ziemlich schwierig für mich, Ideen zu finden. Dann habe ich also meine Gastfamilie gefragt, was man als echter Finne hier so macht. Meine Gastschwester meinte: "Ins Ausland fahren." Innovativer Vorschlag. Mein Gastvater hat gesagt, dass man finnische Würste essen sollte und meine Gastmama meinte darauf hin, dass er aufhören sollte, mich zu ärgern. (Ich kann es nur nochmals betonen: Ich mag finnische Würste überhaupt nicht!) Also war ich im Prinzip wieder auf mich alleine gestellt, aber ich habe es dann doch noch geschafft.

Hier ist also meine richtige To-Do-Liste:
  1. Midsommar feiern
  2. Eisbaden ausprobieren
  3. nach der Sauna in einem See baden
  4. die finnische Nationalhymne lernen (allerdings die schwedische Version)
  5. einen Nationalpark besuchen
  6. Langlaufski fahren
  7. auch ein kleines bisschen Finnisch lernen
  8. mehr Kaffee trinken
  9. richtige Polarlichter sehen
  10. besser Schwedisch sprechen
  11. ein Eishockeyspiel live anschauen
  12. den echten Weihnachtsmann treffen
  13. einen Elch sehen
  14. eine Flaschenpost verschicken
  15.  (Finnische Würste essen.)
Einige, wenn nicht sogar die Meisten, dieser Dinge, habe ich schon abgehakt. Darüber will ich jetzt kurz etwas erzählen.

1. Midsommar feiern
Das habe ich noch nicht erledigt, aus dem ganz einfachen Grund, dass Midsommar noch nicht war. Aber ich habe Glück, dass es genau das Wochenende vor meiner Abreise ist und ich das auf jeden Fall als Erlebniss verbuchen kann.

2. Eisbaden
Das habe ich gemacht und zwar nicht nur einmal. Meine Gastmama spielt Tennis und dort gibt es eine 80-Jährige Frau, die jedes Wochenende Eisbaden geht und auch noch deutsch spricht, da sie 7 Jahre dort gewohnt hat. Also habe ich mich mit Tulla getroffen und wir sind zusammen eisbaden gegangen, meine Gastmama stand mit dicken Wintermantel, Mütze und Fausthandschuhen am Rand und hat zu geschaut. Ich war nach dem ersten Mal so begeistert, dass ich es auf jeden Fall nochmal machen wollte und deshalb habe ich mich einige Male sonntagmorgens mit ihr getroffen.

 
 
(Die Qualität der Videos ist beim Hochladen leider komplett verloren gegangen. Sorry dafür, aber vielleicht erkennt man mich auch unter den ganzen Pixeln.)


3. nach der Sauna in einem See baden
Das hört sich jetzt nicht sehr speziell an, weil es eigentlich recht normal in Finnland ist. Es ist allerdings trotzdem eine der Sachen, die ich noch nicht gemacht habe. Es kommt auf jeden Fall noch im Sommer.


4. die finnische Nationalhymne lernen
Das wurde noch nicht erledigt. Aber wie lange kann es schon dauern, ein Lied zu lernen? Eben, ich muss nur mal den Arsch dazu hochbekommen.


5. einen Nationalpark besuchen
Wie im letzten Beitrag bereits erwähnt, habe ich das gemacht. Ich würde es aber auch gerne nochmal machen, vielleicht im Sommer. (Ich habe ja drei Wochen Ferien hier.)


6. Langlaufski fahren
Ich hatte ja den Plan, in Lappland einen Tag Langlaufski zu fahren. Da ich nicht komplett uninformiert dort auftauchen wollte, sind meine Gastmama und ich den Sonntag vor dem Lapplandtrip losgezogen und haben mir das beigebracht. Einfach so. Am Anfang war ich ziemlich schlecht, aber ich habe dann jeden Tag dieser Woche mindestens eineinhalb Stunden auf der Loipe verbracht. Ich denke, dass es am Ende gar nicht mehr so schlecht aussah, aber wie gesagt eigentlich habe ich es umsonst gelernt, aber irgendwie auch nicht, weil man nichts umsonst lernt. (Hört, hört, ich gebe jetzt auch schon gute Lebensratschläge.


7. auch ein kleines bisschen Finnisch lernen
Hier würde ich sagen 50/50. Ich verstehe ein wenig Finnisch, aber ich spreche überhaupt nicht. Ich kann nur das, was man so nebenbei mitbekommt, weil ich auch keinerlei Anstrengungen unternommen habe, irgendetwas dafür zu tun. Aber vielleicht bekomme ich noch einen Motivationboost, endlich etwas dafür zu machen. 

8. mehr Kaffee trinken
Ich würde schon sagen, dass dies erfüllt ist. Das war allerdings auch nicht so schwer, da ich meinen Kaffeekonsum von 0 Tassen pro Woche auf ca. 1 Tasse die Woche, gelegentlich erhöht habe.


9. richtige Polarlichter sehen
Ich hatte zwar schon im Oktober ein paar kleine Nordlichter gesehen, aber ich wollte nochmal ein Erlebnis von richtig Großen über den ganzen Himmel haben. Dieser Wunsch hat sich in Lappland auch erfüllt. Wie ihr auf meinem wunderschönen Blogheader sehen könnt. Das Bild ist zwar nicht von mir selbst geschossen wurden, aber ich war dabei und das reicht.

10. besser Schwedisch sprechen 
Diese Liste ist ca. Mitte Januar entstanden und seit dem hat sich sehr viel an meinem Schwedisch getan. Das liegt vorallem daran, dass ich in meiner neuen Familie angefangen habe, nur noch Schwedisch zu sprechen. Es gibt natüürlich immer etwas zu verbessern, aber ich bin recht zufrieden.


11. ein Eishockeyspiel live anschauen
Ich habe auch in einem meiner letzten Posts berichtet, dass ich beim Eishockey war. Das war aber nicht das erste Mal. Ich war einem vorher mit meiner Gastmama und meiner Gastschwester, um diesen Punkt abzuhaken. Das war irgenwann Anfang März, ich weiß aber nicht mehr genau wann.







12. den echten Weihnachtsmann treffen
Das habe ich auch in Lappland gemacht.



13. einen Elch sehen
Bis jetzt noch nicht, aber ich bin noch guter Hoffnung, dass es passieren wird.


14. eine Flaschenpost verschicken
Auch das steht noch offen, allerdings nur da unser Fluss bis vor Kurzem noch komplett zu gefroren war. Aber das ist ja auch eine der eher leichter durchzuführenden Maßnahmen.

15. finnische Würste Essen 
Das habe ich auch gemacht, keine weiteren Ausführungen.


Das ist ein Foto von mir und meiner Gastmama vor der Würstchenbar. Seht ihr die Freunde in meinem Gesicht? Ich auch nicht...

Wenn man sich die Bilanz jetzt anschaut, sind 9,5 von 15 Punkten erledigt, also fast zwei Drittel, das klingt gar nicht mal so viel, wenn ich ehrlich bin. Aber wenn wir das jetzt mal ein wenig mathematisch analysieren, passt es ins Bild: von Januar bis April sind es vier Monate und ich bin noch zwei Monate hier, also sind es quasi zwei Drittel geschafft und eins noch übrig. Der April ist ja auch noch nicht ganz vorbei. Das funktioniert so zwar eigentlich nicht, aber hört sich schön rational an.

Wem das mit dem ganzen Mathe zu viel geworden ist, kann sich dieses Bild von meinem Kaktus anschauen. Den habe ich in einer der ersten Wochen bei meiner neuen Gastfamilie bekommen und habe ihn Klaus Erik Oskari genannt, eben ein deutscher, schwedischer und finnischer Name.




Puss och kram
Marie Luise

Montag, 25. April 2016

Was ist deine Lieblingszahl?

Heute habe ich mir die Aufgabe aufgebürtet, mal wieder etwas Neues zu verfassen. Aber statt gleich damit anzufangen, habe ich erst das komplette Layout ein wenig abgeändert, da mir Schreiben zu anstrengend vorkam. Eigentlich wollte ich auch über etwas anderes schreiben, aber da muss man sich so weit zurückerinnern und das hält meine Gehirn nicht aus. Stattdessen kommt etwas über die letzten zwei Wochen hier. Selbst das ist nicht so leicht wie angenommen, da ich die letzten 15 Minuten angestrend nachgedacht habe, was letzten Samstag getan habe. Ich weiß, es ist schon nicht so einfach ich zu sein.

Wie schon im vorherigen Beitrag beschrieben, hatte ich am 11. und 12. April noch Prüfungswoche und am Mittwoch hat dann die letzte Schulperiode für mich in Finnland begonnen.

Wie man an meinem Stundenplan sehen kann, habe ich eine recht gechillte Zeit im Moment. Als Fächer habe ich mich für Biologie, Mathe, Sport und sowas wie Gesundheitslehre entschieden. Komplett zufrieden bin ich nicht ganz. Mein Biokurs ist ein bisschen arg anstrengend, aber sonst hätte ich nur Psychologie machen können und das wollte ich wirklich nicht.

Letzten Freitag bin ich gemeinsam mit meiner Gastschwester und zwei Freundinen zum Eishockey nach Helsinki gefahren. Ich habe ja nur eine Unterrichtsstunde freitags und wollte alles ein bisschen locker angehen. Dann habe ich nach der Schule ein bisschen rumgechillt, weil ich dachte ich hätte noch den ganzen Nachmittag, um etwas zu machen, weil das Spiel erst am Abend war. Da bekomme ich einen Anruf meiner Gastschwester:"Wir schaffen doch den Bus halb drei, oder?" - "Klar." Nicht. Ich hatte dann also noch eine halbe Stunde Zeit bis wir aufbrachen, aber habe ich geschafft. Die restliche Nachmittagsplanung ist dann aber ins Wasser gefallen. In Helsinki waren in einem Restaurant. Lustig dabei: Ich hatte noch ca. 25€ auf meiner Karte und musste mir einfach das billigste Essen auf der Karte bestellen. Dann waren wir beim Spiel, das war gut. Der IFK hat gewonnen. Es war besonders, weil es die erste Runde vom Finale war und das Stadion ausverkauft war. Danach sind wir wieder mit dem Bus nach Hause gefahren, wobei mein letztes Bargeld für  die Buskarten drauf gegangen ist.

Am Samstag mussten meine Gastmama und meine Gastschwester auf ein Treffen ihrer Austauschorganisation Rotary in Lahti und ich bin da einfach mitgekommen, um mich mit einem anderen Austauschschüler dort zu treffen. Wir sind um acht losgefahren, weil das Treffen dort um neun angefangen hat. Die erste halbe Stunde habe ich mit dort verbracht, um mir genüsslichen ein wenig kostenloses Frühstück zu gönnen, aber dann hat das eigentlich Programm angefangen und ich bin abgehauen. Da niemand die Motivation dazu hat, am Wochenende freiwillig so früh aufzustehen, meinte Sebastian es wäre eine tolle Idee, sich erst halb zwölf zu treffen. Ich habe also zwei Stunden alleine in Lahti gewarten, es gibt absolut nichts in Lahti außer der Skisprungschanze, die mir aber auch nicht sonderlich geholfen hat. Dementsprechend erleichtert war ich dann auch als ich endlich Gesellschaft bekommen habe. An sich war der Tag dann aber doch recht low, da wir beide komplett pleite waren und deshalb nichts anderes tun konnten, außer den ganzen Tag im Einkaufszentrum zu chillen.

Letzte Woche war eine ganz normale Schulwoche. Mittwochs hatte wir Prüfungsausgabe, lief ganz gut, denke ich. Am Samstag habe ich mich mit der Lilith getroffen, da wir zusammen am Color Obstacle Rush in Helsinki teilgenommen haben. Das Prinzip erklärt: ein Fünfkilometerlauf, unterbrochen von Hindernissen wie Hüpfburgen, etc., bei dem man mit buntem Mehl beschmissen wurde. Als wir dann nach einstündigem Warten bei Regen starten konnte, war ich sehr verwundert, da wir fast die einzigen waren die gerannt sind. Es heißt doch Run und nicht Spaziergang, aber das war zu kompliziert für die meisten. Das Beste an dieser Veranstaltung war allerdings nicht der Lauf, sonder das was danach passiert ist. Dort war eine kleine Bühne aufgebaut und dort war eine sehr inspirierende Frau, die eine Art Stepaerobic-Fitnessprogramm durchgezogen hat, bei dem man ca. alle 5 Minuten in die Hocke gegangen ist, dann aufgesprungen ist und sich mit dem Farbpulver bewurfen hat. Danach waren wir bei Friends&Burgers (ich hoffe hier auch auf Werbeentschädigung, die ich von Lush leider noch nicht bekommen habe) essen. Das ist, wer hätte es gedacht, ein finnisches Burgerrestaurant, was aus Jakobstad kommt. Schon allein deshalb sollte man sich dort mal hinbequemen, aber man muss auch Credits für das gute Essen dort geben. Aber das Allerbeste an meinem Besuch dort war sehr simpel, dass sich das Küchenpersonal auf Schwedisch unterhalten hat. Sowas geht mir direkt ins Herz.

vorher:


nachher:









Gestern war ich mit meiner Gastmutter und Lorde im Sibbon Nationalpark. Dort sind wir eine ein halbe Stunde hingefahren und haben dann dort einen Spaziergang gemacht. Es war sehr unübersichtlich und wir konnten unserer Route nicht folgen, haben uns deshalb die halbe Zeit verlaufen, aber war gut. Die finnische Natur ist wirklich einzigartig schön.

Heute ist Montag und zwar so ein richtig typischer Montag. Ich bin motivationslos.
Das Bild unseres Hundes beschreibt meine Stimmung gerade sehr gut.

Das habe ich so die letzten zwei Wochen gemacht. Diese Woche versuche ein bisschen für den Blog zu schreiben. Das Augenmerk liegt auf versuche. Ich möchte jetzt hier eigentlich gar nicht darüber herummeckern, dass es sehr anstrengend ist, einen Blog zu haben, aber Meckern ist eben meine größte Stärke, also muss das. Aber ich bin sehr froh, dass Menschen sich die Zeit nehmen und das hier lesen. Ich hätte dazu nämlich keinerlei Motivation. Danke dafür, heute gibt es wohl mal ein positives Ende.

Kramar till alla
Marie Luise

PS: Wenn du dich jetzt fragst, was es mit der Überschrift auf sich hat, kann ich das Geheimnis ganz leicht lüften. Mir fallen wirklich keine Überschriften mehr ein, aber du kannst jetzt an deine Lieblingszahl denke und vielleicht kann ich deine Gedanken mit meinen telepathischen Fähigkeiten erkennen. Meine Lieblingszahl ist übrigens 13 und 3.
Das hier ist der 22. Beitrag in meinem Blog.
13 + 3 x 3 = 22
Zufall? Ich denke nicht...

Sonntag, 10. April 2016

Wie du lernst, damit umzugehen, dass mir keine Überschriften einfallen

Ich wollte eigentlich endlich mal etwas über meine Erlebnisse in etwas weiter entfernter Vergangenheit schreiben, aber das ist mir heute einfach zu anstrengend, deshalb kommt etwas aus näherer Vergangenheit. Genauer gesagt aus den letzten beiden Wochen.

Die letzte Märzwoche war eigentlich recht unspektakulär, es war eine ganz normale Schulwoche.  Aber am Freitag ist etwas sehr schönes passiert, worauf ich auch stolz bin. Ich hatte diese Periode "modersmål", also Schwedisch als Muttersprache, belegt und als "Prüfung" war geplant, eine Bildanalyse als Präsentation vor der Klasse zu halten. Meine Lehrerin hat mich gefragt, ob ich das nicht auch machen möchte und ich habe natürlich zu gesagt. Ich hatte Glück, dass ich am Freitag dran war, da über die Hälfte der Klasse nicht da war, da de Muttersprachekurs in Finnisch eine Exkursion gemacht hat. Wir waren also nur acht Leute, inklusive mir und der Lehrerin. Das Gute war, dass ich alle kannte und mehr oder weniger etwas mit ihnen zu tun hatte, was die Sache viel einfacher gemacht hat.Wir durften uns das Bild selbst aussuchen und meine Wahl ist auf Paul Gauguins "Der Tag der Götter gefallen". Ich war als Letzte dran und sehr nervös. Ich hatte mir vorher Notizen gemacht, was ich sagen wollte, aber da alle anderen nicht auf ihre Zettel geschaut haben, habe ich es auch gelassen. Ich habe vielleicht die Hälfte von dem gesagt, was ich wollte. Da bereitet man sich einmal in seinem Leben richtig gut vor und dann ist es für den Arsch. Ich hatte so eine gute Interpretation und das kann ich eigentlich gar nicht gut. Ich war dann einfach sehr glücklich als es vorbei war und ein paar Leute in der Klasse haben mir gesagt, dass sie es echt gut fanden. Ich habe dann nach der Stunde noch mit meiner Lehrerin geredet und sie meinte, dass sie mir eine Note in Schwedisch geben könnte. Das Problem war nur, dass sich die Note aus vier Teilen zusammen setzt, einem Aufsatz, einem Test, einem Aufsatz über einen Roman und der Präsentation, und ich den Roman nicht mal gelesen habe. Sie hat mir also angeboten, ein Muminbuch zu lesen und darüber einen Aufsatz zu schreiben. Das mache ich jetzt. Ich bin sehr glücklich darüber, weil das irgendwie einen gewissen Wert für mich hat.

Meine Gastmama hatte am 2. April Geburtstag, deshalb war ich den Freitag davor krampfhaft auf der Suche nach einem Geschenk, was sich als schwieriger herrausgestellt hat, als gedacht. Im Endeffekt habe ich dann aber etwas gefunden und meine Gastmutti hat sich sehr gefreut. Ich war an diesem Tag auch ein bisschen in Eile, weil ich mich noch mit meiner YFU-Betreuerin in einem Cafe verabredet hatte. Danach war ich noch bei einer Freundin, weil die Besuch von einem Mädchen hatten, welches unbedingt mal eine Austauschschülerin kennenlernen wollte. Das war richtig niedlich.

Am Samstag war dann also ihr Geburtstag. Der Morgen ist eigentlich abgelaufen, wie bei mir, aber wir haben nicht im Bett gefühstckt, sondern in der Küche. Es gab Prinzessinnentorte und Pfannkuchen. Ich bin dann nachmittags nach Helsinki gefahren, um mich mit einigen anderen Austauschschülern zu treffen. An diesem Tag hat dort nämlich der "World Pillow Fight Day" stattgefunden. Das sollte gegen um drei anfangen und da wir früher dran waren, haben wir beschlossen, Essen zu gehen. Nicht bedacht haben wir dabei, dass die meisten Restaurants samstags zur Mittagszeit recht gut besucht sind. Die Konsequenz war, dass wir viel zu lange auf unser Essen warten mussten und ein bisschen in Zeitverzug geraten sind. Heißt: wir sind eine halbe Stunde zu spät gekommen, das war nicht ganz so schlimm. Ein größeres Problem war, dass wir keine Zeit mehr hatten, uns Kissen zu kaufen und wir deshalb ohne Kissen zur Kissenschlacht gekommen sind. Aber wir konnten uns dann Kissen borgen. Es war dann aber gar nicht so spaßig, wie wir gedacht hatten, deshalb sind wir nicht so lange geblieben. Aber wir hatten trotzdem viel Spaß.







Die Bilder sind natürlich wieder nicht von mir gemacht wurden (ich würde das auch nie so gut hinbekommen), sondern von der lieben Kim.

Wir sind dann mit der Metro wieder zurück ins Stadtzentrum gefahren und waren bei Lush, meinem Lieblingsladen. Kim hat dort ganz viele schöne Fotos gemacht, weil Kim es richtig hart drauf hat. Ich werde jetzt hier aber nur ein paar reinstellen.



Wenn ihr mal den Laden irgendwo mal seht, geht auf jeden Fall rein oder schaut es euch im Internet an: https://www.lush.com/ Es ist übertrieben nice dort. (Ich  hoffe, dass ich für dieses Feature auch ein bisschen Cash sehen werde.)

Wir sind dann noch zum "Strand" gelaufen. Es ist kein richtiger Stadt, aber der Franzose hat behauptet es wäre einer. Ich habe mich um sieben dann mit meiner Gastschwester und meiner Gastmama getroffen, weil wir auf Grund ihres Geburtstags noch ins Theater gehen wollten.

Wir haben das Musical "Bränd" geschaut. Es ging um das Ende der Welt, wobei nur noch zwei Insel übrig waren, die Insel der Erwachsenen und die der Kinder, also eigentlich mehr Jugendliche. Die Erwachsenen wurden dann von Raubtieren getötet, die dann auch auf die Insel der Kinder gekommen. Sie haben dann versucht die Raubtiere mit dem Feuer zu bekämpfen, was dann im Endeffekt fast alles abgefackelt hat. Zum Schluss haben sie dann zum Mond umgesiedelt und das eine Mädchen war schwanger, aber der Vater war den Wölfen zum Opfer gefallen.
Alles in allem fand ich es ganz interessant, vorallem da es auf schwedisch war. Ich glaube, dass es nicht für jedermann geeignet ist, aber ich fand es gut. Meine Gastmutter war nicht ganz so überzeugt, wie ich. Meine Gastschwester kannte sogar zwei der Schauspieler dort.


Meine Woche war sehr gechillt,da wir Prüfungen hatten. Am Montag hatte alle anderen aus meinem Schwedischkurs ihre Präsentationen und ich war nur in der Schule, um zuzuhören. Am Dienstag hatte ich keine Prüfung und ich war nur zur Biovorbereitung. Das hätte ich mir allerdings auch sparen können, da mein Lehrer nur gesagt hat, dass wir das ganze Buch lesen sollen. Dementsprechen ist meine Prüfung am Mittwoch auch verlaufen. Ich wusste gar nichts und habe mir alles ausgedacht, das ist nicht so einfach, wenn man das auf einer anderen Sprache machen muss. Am Donnerstag haben wir Englisch geschrieben und das lief wirklich gut. Ich habe mich sogar daran versucht, vom Englischen ins Schwedische zu übersetzen.

Nach dieser Prüfung bin ich mit einer Freundin nach Helsinki gefahren, da ich ein Geburtstaggeschenk für meine Gastschwester kaufen wollte. Wir waren fast den ganzen Tag in dem gleichen Cafe, aber es war echt schön und ich habe doch recht gute Geschenke gefunden, denke ich. Als ich dann abends mit meiner Gastmama auf dem Sofa saß und Fernseh geschaut habe, hat es an der Tür geklopft und es war die Freundin meines Gastbruders. Sie wohnt in Stockholm, deshalb hatte ich sie noch nie gesehen. Niemand wusste, dass sie kommt. Und die Überraschung ist noch größer geworden, als Axel, mein Gastburder, auch aufgetaucht ist. Wir saßen dann noch eine ganze Weile in der Küche und haben geredet. Ich fand das super, da wir endlich einmal als "ganze" Famillie zusammen waren.

Am Freitag war dann der Geburtstag meiner Gastschwester. Es gab wieder die selbe Show, nur dass wir es dieses Mal um sechs in der Früh abgezogen haben, da meine Gasteltern zur Arbeit mussten. Sie hat mir gesagt, dass die Karte, die ich ihr geschrieben habe, das beste Geschenk von allen war. Das war unglaublich süß und lieb von ihr. Am Abend war dann ihre Geburtstagsparty. Ich hatte dort viel Spaß. Man muss immer wieder betonen, wie nett die Finnen doch sein können, wenn sie betrunken sind. Samstags haben wir dann alles wieder aufgeräumt und heute saß ich fast den ganzen Tag auf dem Sofa, aber gut.

Morgen habe ich Matheprüfung und Dienstag Psychologie, war wahrrscheinlich ziemlich scheiße wird.

Puss och Kram
Marie Luise